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Elisabet Hildebrand

„Voll unbekümmerter Ausdruckskraft“


Ausgewählte Werke von Elisabet Hildebrand


Man­chen ist Eli­sa­bet Hil­de­brand (1923–2011) noch als Kunst­leh­re­rin am Reut­lin­ger Friedrich-​​List-​Gymnasium in Er­in­ne­rung. Ihr ei­ge­nes Werk – im Malen und Zeich­nen war sie Au­to­di­dak­tin – hat sich viel von den Kin­dern ab­ge­schaut: ein vor­der­grün­dig nai­ves Bild der Welt und ihre spie­le­ri­sche Aus­drucks­kraft. Sie lei­te­te die Kin­der an, woll­te aber, wie sie sagte, „an­de­rer­seits auch nicht ihre Bil­der ka­putt ma­chen.“
Ge­prägt durch die Volks­kunst und Henri Rous­se­aus Ma­le­rei um 1900 ging Eli­sa­bet Hil­de­brand un­be­ein­druckt vom Bal­last der Hoch­kunst ihren ei­ge­nen Weg. Mit der „El­lip­se“, der Grup­pe Tübinger-​​Reut­lin­ger Künst­ler nahm sie in der Nach­kriegs­zeit an Aus­stel­lun­gen in Stutt­gart und Mün­chen teil. Und alles hatte mit einer Wette an­ge­fan­gen, als die Stu­den­tin der Ger­ma­nis­tik und Kunst­ge­schich­te ihrem Mann, dem Maler Gün­ter Hil­de­brand wi­der­sprach: „Es ist sehr viel leich­ter, ein Bild zu malen, als ein or­dent­li­ches Ge­dicht zu schrei­ben.“

Bild von Elisabet Hildebrand Jahrmarkt

Jahrmarkt


Erst in ihrem Ru­he­stand hatte Eli­sa­bet Hil­de­brand wie­der un­ein­ge­schränkt Zeit zu malen. Und so ver­dich­te­te sie dann in un­glaub­lich mi­nu­tiö­ser Ar­beit ihre Er­in­ne­run­gen an die Kind­heit der 1920er Jahre. Sie kom­po­nier­te far­ben­fro­he Blu­men­still­le­ben vol­ler An­spie­lun­gen. Mit gro­ßer Liebe zum De­tail il­lus­trier­te sie die gro­ßen my­tho­lo­gi­schen Er­zäh­lun­gen der An­ti­ke und der christ­li­chen Welt.
Am Ende ihres Le­bens war sie sich be­wusst, dass in ihrem Haus ein gro­ßer Schatz la­ger­te. So ver­füg­te sie tes­ta­men­ta­risch, dass ihre Bil­der und die Bil­der ihres Man­nes Gün­ter in der Ge­mein­de Kir­chen­tel­lins­furt blei­ben konn­ten. Un­se­re Aus­stel­lung zeigt jetzt eine erste re­tro­spek­ti­ve Aus­wahl ihres Œuvres aus dem Nach­lass.